Die visuelle Wahrnehmung ist ein außerordentlich komplexes Zusammenspiel von vielschichtigen neurophysiologischen Funktionen, teilweise noch unzureichend erforscht und uns in ihrer Bedeutung im Alltag (selbstverständlich) auch nicht immer so recht bewusst.
Sie ist nicht isoliert von anderen Sinnen zu betrachten – ist doch z.B. die bildliche Vorstellung einer Zitrone gleichzeitig auch mit dem Bewusstsein von deren Geschmack und dem Anfühlen ihrer Oberfläche verbunden!
Gleichwohl muss man, um die Funktionen eines einzelnen seiner Sinne verstehen zu können, eine isolierte Betrachtung vornehmen.
Um die Visualität, also „Das Sehen” anschaulich zu machen, eignet sich das vereinfachte Modell von Skeffington mit den vier Kreisen der visuellen Teilbereiche: |
Je größer die „visuelle Erfahrung” ist, also je mehr Erfahrungsmuster in möglichst guter Qualität zum Vergleich zur Verfügung stehen, um so effizienter ist die visuelle Wahrnehmung hinsichtlich Aufnahme- und Leistungsfähigkeit.
Als Beispiel sei das Autofahren angeführt:
Ein Anfänger muss im Straßenverkehr auf jede einzelne Bewegung, jedes Bremslicht, auf jeden Fußgänger, konzentriert achten, um beurteilen zu können, ob die Situation sicher oder gefährlich ist.
Der erfahrene Autofahrer hat eine selektive Wahrnehmung erreicht, er reagiert nur noch auf Situationen, die erfahrungsgemäß gefährlich sein könnten. Dadurch fährt er gegenüber dem Anfänger wesentlich entspannter und kann die Aufmerksamkeit viel länger aufrechterhalten.
Unbeschwertes und leistungsfähiges Sehen ist nur möglich, wenn alle Teilbereiche flüssig ineinandergreifen und sich nicht gegenseitig behindern oder ausschließen!
Schon mal geprüft?