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Entwicklungsstufen des kindlichen Sehens

* Grundlagen entnommen aus: „Optologie, Teste zum Aufspüren von motorisch bedingten visuellen Wahrnehmungsstörungen”, Carmen und Walter Sempf, 1998

Geburt Das Baby besitzt eine einfache Schwarz-Weiß-Kontrastwahrnehmung (ausgereift Ende 3. Lebensjahr).

Das visuelle Gedächtnis ist leer.

ab 4 Wochen Einäugige Fixation durch Augenfolgebewegungen und Blicksprünge (unkontrolliert, ruckartig).
ab 7 Wochen Beginn der Farbkontrastwahrnehmung.
ab 3 Monate Zentrale Fixation, Augenfolgebewegungen werden gleitend, Blicksprünge kontrolliert.

Vermutlicher Beginn der Akkommodationsfähigkeit (Scharfeinstellung der Augen für die Nähe).

ab 4 Monate Fusionsfähigkeit (Verschmelzung zweier Wahrnehmungen) (ausgereift Ende 5. Lebensjahr).
ab 6 Monate Tiefenunterscheidungsfähigkeit (räumliches Sehen) (ausgereift 7. Lebensjahr).
9 – 12 Monate Krabbelphase: für die Entwicklung der Motorik, insbesondere auch der Augenmotorik von besonderer Bedeutung. Diese Phase sollte möglichst lange dauern und darf nicht durch Aufsteh- oder Lauflernhilfen verkürzt oder abgebrochen werden. (Das Laufen ergibt sich am Ende dieser Entwicklungsstufe von selbst!)
- 18 Monate Kritische Phase des binokularen Sehens (beidäugig/räumlich). Wurden bisher keine grundlegenden beidäugigen Fixationsbewegungen erlernt, besteht die erhöhte Gefahr von Schielfehlern.
- 4 Jahre Ausreifung der Farbwahrnehmung.
- 5 Jahre Ausreifung der beidäugigen Fixationsfähigkeit (Objektfolgebewegungen und Blicksprünge).
- 6 Jahre Ausreifung der Fusionsfähigkeit (Verschmelzung zweier Wahrnehmungen).
- 7 Jahre Ausreifung der Tiefenunterscheidungsfähigkeit (räumliches Sehen).