Stundenlanges Lesen oder Fernsehen lässt die Dynamik dieser Abläufe mehr und mehr in statischer Fixation erstarren. Die Folge ist ein deutliches Nachlassen der visuellen Leistungsfähigkeit.
Viele „Leseratten“ können bestätigen, dass sie beim Lesen weniger schnell ermüden, wenn sie bei jedem Umblättern einen kurzen Blick aus dem Fenster werfen. Dasselbe gilt für die Tätigkeit am Bildschirmarbeitsplatz. Dieser kurze Moment der Entspannung und Anspannung der Muskulatur führt zu einer ganzen Kette von physiologischen Folgereaktionen (z.B. Erhöhung der beim Lesen verringerten Lidschlagfreqenz, was die Bindehaut vor Reizungen durch Austrocknung schützt).
Das Sehverhalten wird natürlich stark beeinflusst von der visuellen Leistungsfähigkeit und umgekehrt. Sind visuelle Probleme so ausgeprägt, dass eine oberflächliche Veränderung des Sehverhaltens keine Besserung bringt, so kommt es – sofern keine geeigneten Maßnahmen ergriffen werden – zur Verweigerung.
Schüler mit Leseproblemen verweigern das Lesen keineswegs aus Faulheit, sondern weil sie die extreme Konzentrationsleistung nur kurze Zeit aufbringen können.