Neben der optimalen Beleuchtung ist ein ausreichender Leseabstand besonders wichtig: Der Mindestabstand beim Lesen und Schreiben ist die Unterarmlänge einschließlich Faust (Harmon-Distanz). Beim Lesen und Schreiben „mit der Nase“ geht die Figur/Grund-Relation verloren, es entsteht „Nahstress“.
„Der Mensch braucht einen geraden Horizont und festen Boden unter den Füßen.“
Geneigte Schreibtischplatten (oder aufsetzbare Lesepulte) verbessern nicht nur die visuelle Wahrnehmung durch günstigere Blickwinkel, sie zwingen auch zu einer aufrechteren Haltung beim Schreiben und verbessern damit den Lese-/Schreibabstand ebenso wie sie zu einer freieren Atmung führen.
Dabei soll die Stuhlhöhe gewährleisten, dass ein Abstellen der Füße auf dem Boden möglich ist (Stabilisierung des Horizonts).
Klassenzimmer erfüllen meistens nicht einmal die minimalsten Anforderungen an ein beschwerdefreies Lesen und Schreiben: vor allem kleinere Schüler erreichen bei weitem nicht den nötigen Arbeitsabstand und müssen häufig mit den Füßen baumeln, da sie nicht bis zum Boden reichen.
Durch die weit verbreitete blockweise Anordnung der Tische müssen viele Kinder über die Schulter nach vorne an die Tafel sehen, d.h., dass überwiegend ein Auge benutzt wird. Wenn es sich dabei nicht um das dominante Auge handelt, entsteht ein ähnliches Problem wie bei einem Fußballer, der rechtsfüßig schießen kann, aber auf der linken Seite spielen muss!
Das geschieht in einem Alter, in dem das räumliche Sehen noch nicht fertig entwickelt ist!
Um zu vermeiden, dass Lese-/Rechtschreibprobleme in der Schule erst entstehen, sollten Klassenzimmer so gestaltet sein, dass alle Kinder gerade nach vorne sehen können und Tische und Stühle ihrer Körpergröße entsprechen.